Sonntagsfrage

Können alte Hunde eigentlich dement werden?

von Tina Drews - 1 May, 2022

Können alte Hunde eigentlich dement werden?

Dein Hundesenior scheint verwirrt, bellt grundlos? Kann tatsächlich so etwas wie Alzheimer der Grund dafür sein?

Es heisst zwar nicht Alzheimer - aber auch bei deinem Hund können Abbauprozesse im Hirn dazu führen, dass er in fortgeschrittenem Alter dement wird. Das äußert sich zum Beispiel darin, dass er lange und ohne konkreten Anlass bellt, sich in der vertrauten Wohnung und auf den üblichen Gassistrecken nicht mehr zurecht findet. Einige Hunde fressen mehr, andere viel weniger und auch das Verhalten ändert sich: Ruhige Hunde werden unruhig, vielleicht sogar aggressiv oder lebhafte Vierbeiner wollen plötzlich nur noch schlafen. Eine Veränderung des Schlaf-Wach-Rhythmus ist ein deutliches Anzeichen für Demenz beim Hund, ebenso plötzlich auftretende Unsauberkeit ohne körperliche Ursachen.

Solche “Episoden” treten anfangs vielleicht nur gelegentlich auf, später werden sie häufiger - wobei die körperliche Gesundheit in der Regel nicht beeinträchtigt wird. Bitte gehe trotzdem mit deinem Hund zum Tierarzt, wenn du eine Demenz vermutest - sie lässt sich nicht heilen, aber unter Umständen lindern. Es gibt inzwischen Medikamente zur erfolgreichen Behandlung des sogenannten “kognitiven Dysfunktionssyndroms” und auch Spezialfuttermittel mit Antioxidantien können unterstützend wirken.

Wie die Demenz beim Hund entsteht und ob manche Rassen mehr betreffen sind als andere, wird noch erforscht - genauso, wie man den Abbauprozessen im Hirn vorbeugen kann. Wichtig scheint zu sein, dass der Hund auch im Alter geistig gefordert und gefördert wird, zum Beispiel mit Suchspielen oder dem Erlernen neuer Kommandos.